Wie wir (Pflege-) Eltern unterstützen
Einbeziehung und Teilhabe sind wichtige Bausteine
Zu Beginn der Maßnahme formulieren die Eltern den Wunsch nach Veränderung. Die spätere Not der Eltern, welche sich aus einer tatsächlich positiven Entwicklung ihres Kindes ergibt, ist häufig der Gegenstand intensiver Gespräche. Fragen (wie z. B.: Ist dies der Beweis, dass wir als Familiensystem versagt haben? Was machen „die“ anders als wir? Liegt es nur am Umfeld? Will mein Kind überhaupt zurück zu mir?) wollen geklärt und bearbeitet werden, um die weitere positive Entwicklung der anvertrauten Person zu gewährleisten.
Wir unterstützen die Eltern, in dem wir einerseits entlasten und andererseits klare Aussagen, Handlungen und die Übernahme von Verantwortung fordern. Die intensive Mitarbeit, die Einbeziehung der Eltern und weitere Teilhabe an den Veränderungen und Erfahrungen des Kindes / des Jugendlichen ist für eine erfolgreiche Rückführung eine tragende Säule.
Mit unterschiedlichen Ansätzen ebnet die Lebensgemeinschaft Nordland den Weg für eine positive Entwicklung der anvertrauten Person mit fachlicher Unterstützung der Eltern:
- In den wöchentlichen Telefonkontakten berichten die jeweiligen Bezugsmitarbeiter, die sich die Eltern aussuchen, von der Lebenssituation des Kindes. In der Regel entstehen Gespräche, in denen die Eltern Vergleiche zu ihren Erlebnissen ziehen. Erwartungen und Befürchtungen werden besprochen.
- Anvertraute Personen können an Telefontagen Kontakt zu Bezugspersonen aufnehmen oder lassen sich dort anrufen. Kinder und Jugendliche lernen verantwortungsbewusst mit dem Thema umzugehen.
- Besuche von Mitarbeitenden der Lebensgemeinschaft Nordland bei den Eltern, finden nach Absprache und Bedarf statt. Zu Beginn der Maßnahme geht es um die Familien-Anamnese. Später wird die aktuelle Entwicklung des Kindes thematisiert und der biographische Hintergrund der Familie beleuchtet. Ebenso werden Fragen, nötige Voraussetzungen und Auswirkungen bzgl. der zukünftigen Planung erörtert. Wir unterstützen die Eltern, dass Verhalten ihres Kindes aus einem veränderten Blickwinkel zu betrachten.
- Elterntreffen: Wir laden alle Eltern der uns anvertrauten Personen halbjährlich zu uns ein. Dort können sich Eltern untereinander austauschen. Beim gemütlichen Kaffeetrinken mit Kindern, Jugendlichen, Eltern und Mitarbeitenden bieten sich vielfältige Kennlern- und Kontaktmöglichkeiten. Bemerkenswert ist jedes Mal die Aufregung und Vorfreude der Kinder, wenn die eigenen Eltern zu dieser Veranstaltung kommen. Im Anschluss findet eine „große Runde“ statt: Eltern informieren sich über unseren pädagogischen Alltag und klären Fragen (wie z. B. Wie setze ich Grenzen? Wie kann ich konsequenter werden?). Von uns verwendete Methoden wie z. B. die „Skulpturarbeit bzw. Familienaufstellung nach Virginia Satir“ wird live mit Freiwilligen durchgeführt, damit Eltern das Geschehen und die Erfolge nachvollziehen können.