Die Gruppen und Häuser in der Lebensgemeinschaft
Das Haupthaus
Unser Haupthaus bietet Jugendlichen und jungen Erwachsenen einen Lebensmittelpunkt. Das Herzstück des Haupthauses bildet die Diele. Hier findet Kontakt und Austausch statt. Man trifft und begegnet sich, hier wird gemeinsam gegessen und es werden Feste gefeiert.
Individuell gestaltete Einzelzimmer bieten eine private Atmosphäre und Rückzugsmöglichkeit. Im Kaminraum wird abends gespielt, gelesen oder in Gruppenabenden das soziale Miteinander trainiert. Die Jugendlichen leben in Einzelzimmern, deren Farben und Einrichtung sie mitgestalten.
Durch die Größe unseres Hauses und des Grundstückes mit insgesamt 10.000 m² bieten wir den Jugendlichen eine Vielzahl von Freizeitaktivitäten an: Ob es um das Erlernen eines Instrumentes, Singen, Jahreszeitenbasteln oder eine gemütliche Plauderrunde am Kamin geht. Draußen locken ein Fußballplatz und ein großes Trampolin zu Spiel und Sport. Eine besondere Faszination entsteht durch unsere Haustiere – zurzeit Katzen, Hunde, Ponys und Pferde.
Das Dithmarscher Haus
Das Dithmarscher Haus befindet sich in der Nähe von Heide/Holstein und ist eingebettet in einen Garten mit altem Obstbaumbestand, der 6.500 m² umfasst. Sowohl die Außenanlage als auch die Räumlichkeiten dieses Anwesens sind zugeschnitten auf die spezifischen Bedürfnisse unserer „Kleinen“ im Alter von 4-14 Jahren. Das Haus bietet eine freundliche Atmosphäre. In der vom Kamin gewärmten Wohnküche finden die gemeinsamen Mahlzeiten, Hausaufgabenbegleitung, Spiele und Feierlichkeiten statt. Zehn Einzelzimmer in zwei Stockwerken rahmen diesen Bereich ein.
Im Wohnzimmer werden mit Spieleteppichspielen und Spielesammlungen unterschiedliche Aktivitäten angeboten und Kinderkonferenzen abgehalten. Über abendliche „Zu-Bett-Geh“-Rituale ergeben sich Gespräche, die die emotionale Situation des Kindes (z. B. Trauer, Heimweh, Freude, Lebensmut) spiegeln, greifbar werden lassen und zur Suche nach Lösungen anregen.
Die Außenanlage wird von den Abenteuerspielgeräten wie Kletterwand, Trampolin, Schaukeln, einer Drehscheibe, ein Holzpferd und dem Fußballplatz dominiert. Der zentral gelegene Sommerpavillon und der großzügige Hobbyraum laden zum Verweilen ein und werden vielfältig genutzt. Kinder aus dem Sozialraum (Schule und Umgebung) halten sich gerne auf dem Gelände des Dithmarscher Hauses auf. Die soziale Entwicklung der Kinder wird durch die entstehenden Kontakte und Bindungen gefördert und erweitert.
Die Außenwohngruppe
Die Lebensgemeinschaft Nordland bietet in Breiholz mit Trainingswohneinheiten der Außenwohngruppe (AWG) jungen Heranwachsenden ab 16 Jahren und Erwachsenen, die nach § 34 / 35 a und § 41 SGB VIII betreut werden, die Begleitung in eine selbstständige Lebensführung an.
Um den Entwicklungen der jungen Menschen zu entsprechen, bieten wir ein in 4 Stufen differenziertes Modell an.
Die 4 Stufen sind gekennzeichnet durch die Intensität der Betreuung, d. h. mit Zunahme der eigenen lebenspraktischen Fähigkeiten der Heranwachsenden und Erwachsenen vermindert sich die pädagogische Begleitung entsprechend. Die Gliederung in 4 Stufen ermöglicht den Beteiligten, definierte Ziele zu erzielen und damit Erfolge zu erreichen.
Mit fachlicher Begleitung werden gemeinsam mit den anvertrauten jungen Menschen die sich daraus ergebenden Handlungsschritte entwickelt. Besonderes Augenmerk liegt hierbei auf der Befähigung zur Verselbständigung.
In Brandenburg bietet die Lebensgemeinschaft Nordland nach § 41 SGB VII jungen Menschen, ab 18 Jahren ein 2 Stufen Modell an. Dieses intensive Betreuungsangebot ist gleichfalls darauf ausgelegt, durch Kompetenzzuwachs eine selbständige Lebensführung zu erreichen.
Mehr über das 4 Stufen Modell
5 PlusGruppe
In außergewöhnlichen Räumen bieten wir maximal fünf Kindern eine intensive Möglichkeit erkannt und gesehen zu werden. In der Regel kommen Kinder zu uns (im Alter zwischen 5 - 18 Jahren), welche zuvor (mehrfach) bei Ihrem Versuch einen Platz im jeweiligen System (Familie/Wohngruppe) zu finden, gescheitert sind. Somit nehmen wir Kinder auf, welche
- Traumatisierungen erlebt haben (PTBS)
- Eine Autismus-Spektrum-Störung aufweisen
- Eine ADHS, FASD oder ADS Diagnose besitzen
- Schulabsentismus erlebt haben
- Opfer von sexueller Gewalt waren
- Welche Opfer von Gewalt (physisch und/oder psychisch) waren
- Welche bei Konflikten unverhältnismäßig aggressiv gegen andere Menschen oder gegen sich selber vorgehen
Wir bieten jeweils Einzelzimmer an, welche von der 5 PlusGruppe zusammen mit den Kindern individuell gestaltet werden können.
Das Fachpersonal befindet sich in einem durchgehenden Weiter- und Fortbildungsprozess, um den besonderen Umständen der Kinder zu entsprechen. Die Kinder haben die Möglichkeit an verschiedenen internen therapeutisch/pädagogischen Einheiten teilzunehmen.
Diese Einheiten sind Bestandteil der Leistungs- und Entgeltvereinbarung:
- Heilpädagogisches/Therapeutisches Reiten mit dafür ausgebildeten Pferden, mit dazugehörigen Stallungen und entsprechender Reithalle
- Fachkraft für Autismus
- Heilpädagogische Übungsbehandlung
- Kunsttherapie
- Erlebnispädagog:innen
- Aggressionsberater:innen
- Traumapädagog:innen
Die Inanspruchnahme externer Fachkräfte (z.B. KJPP) ist davon unabhängig. Die Anzahl der Fachkräfte gewährleistet eine 1:1 Betreuung für die Kinder.
A PlusHaus
Unsere liebevoll A PlusHaus genannte Gruppe beherbergt maximal sechs Kinder. Als Intensivgruppe können Kinder im Alter ab 5 Jahren hier ein Plus an Aufmerksamkeit und Zuwendung erhalten.
Kinder, welche aufgrund ihrer Vorerfahrungen einen Mangel an Konfliktlösungskompetenz besitzen (u.a. ADHS, FASD, sowie PTBS Klient:innen), werden hier bevorzugt aufgenommen.
Die Personalausstattung ist entsprechend des Bedarfes der Kinder ausgelegt (1:1). Da die Kinder des A PlusHauses i.d.R. mit erheblichen Schulproblemen zu uns kommen, ist mit der „Nordland Beschulung“ eine entsprechende Vorbereitung auf die öffentliche Schule wählbar. Zusätzliche Kompetenzen des Fachpersonals bestehen aus systemischer Beratung, Case Management und Konfliktberatung.
Im Tagesablauf sind besonders angeleitete sportliche Aktivitäten (Fahrrad fahren, Schwimmen und Wandern) als Gruppenerlebnisse beliebt. Zusätzlich haben die Kinder die Möglichkeit am therapeutischen/heilpädagogischen Reiten, Kunsttherapie und Erlebnispädagogik sowie mit einer Autismusfachkraft und heilpädagogischer Fachkraft zu partizipieren.
Gruppensprecher:innen (gewählt von den Kindern) berichten monatlich der Einrichtungsleitung (beim Gruppensprecher:innen-Treffen) über die Fragen oder Vorschläge aus der Gruppe. Der Beschwerderat hilft bei Konflikten und ist für jedes Kind erreichbar.
Im eigenen Garten wird gespielt, in der Hängematte entspannt und es werden Leckereien gegrillt.
Allabendlich bewerten sich die Kinder zunächst einmal selber und im Anschluss die Mitklient:innen. Damit dies mit Respekt und Achtung voreinander geschieht, moderieren die Fachkräfte dieses Meeting. Die „Ampel“ gibt den Kindern Orientierung über Verhalten, welches entsprechend der gemeinsam aufgestellten Hausregeln über positive (erwünschte) und negative (verbotene) Handlungen und Worte Aufschluss gibt. Diese „Ampel“ wird gelegentlich ergänzt und von und mit den Kindern neu bewertet.
Um den Tag zu beschließen, nehmen sich die Mitarbeitenden beim Zubettgehen Zeit für die einzelnen Kinder, um ihnen zuzuhören, etwas vorzulesen oder sie zu trösten.
Wöchentliche Konferenzen und monatliche Supervisionen helfen dabei, Verhaltensbesonderheiten zu hinterfragen und neue Lösungen im Umgang mit den Kindern zu erüben.
Pony-Hof
Der Pony-Hof besteht aus einem ehemaligen Resthof mit einer Fläche von 13.021 m², welcher für die besonderen Belange von Mädchen und junge heranwachsende Frauen im Alter zwischen 5-18 Jahren konzipiert wurde.
Der Pony-Hof ist als „Schutzhaus“ ausgelegt, um den Bewohner:innen, welche i. d. R. Opfer von (sexueller) Gewalt waren, Sicherheit und Geborgenheit zu vermitteln.
Auf dem Gelände des Pony-Hofes befinden sich Stallungen für 8 Pferde, eine Reitanlage im Außenbereich, sowie eine Reithalle, in der therapeutisches und heilpädagogisches Reiten angeboten wird.
Um den Klient:innen, welche i.d.R. traumatisierenden Lebensbedingungen ausgesetzt waren, Sicherheit, Rückzugsmöglichkeiten und Unterstützungen anzubieten, werden verschiedene therapeutische und beratende Angebote vorgehalten und angeboten.
Entsprechende Fortbildungen von Mitarbeiter:innen werden besonders gefördert und angeboten. Im Pony-Hof arbeiten ausschließlich weibliche Fachkräfte.
Dieses Haus hält einen Platz für einen kleinen Jungen, ab 5 Jahren bereit, der hier von „Müttern und Schwestern“ quasi nachgenährt werden kann und spätestens nach 4 Jahren die Gruppe verlässt.
In gemütlichen Gemeinschaftsräumlichkeiten können gemeinsame Mahlzeiten eingenommen, Kinderkonferenzen abgehalten und Spiele gespielt werden. Alle Kinder verfügen über ein eigenes individuell eingerichtetes Zimmer, welches nur mit Einverständnis betreten wird.
Im Außenbereich ist ein geschützter Garten und Spielplatz für die Kinder zum Spielen angelegt.
Der Pferdestall, die Reithalle und der Außenbereich der Tiere (Paddock, Reitanlage und Wiesen) ist für die Kinder gelebter Bestandteil ihres Lebensmittelpunktes.
In wöchentlichen Konferenzen und monatlichen Supervisionen werden die besonderen Belange der Kinder thematisiert und besprochen.
In täglichen Kinderkonferenzen werden die Belange und Ziele der Kinder besprochen. Hier werden Erfolge belohnt und Ermutigungen ausgesprochen. Der Beschwerderat hilft bei Konflikten und ist für jedes Kind erreichbar.
Einmal monatlich treffen sich die jeweiligen Gruppensprecher:innen mit der Einrichtungsleitung und berichten über Ereignisse und Anliegen aus der Gruppe.
Projekt Portugal - „Casa Alfani“
Ergänzend zum T.I.P. out in Schweden, bietet „Casa Alfani“ in Portugal eine intensivpädagogische Betreuung zur emotionalen Stabilisierung und Weiterentwicklung an.
„Casa Alfani“ hat ihren Standort an der Algarve in Portugal, nahe der Ortschaft Beira. Das Wohnhaus steht in 25 km Entfernung zum Meer, in abgeschiedener Lage. Ein deutscher Arzt, welcher bereit und in der Lage ist zum Projekt persönlich zu erscheinen und eine Klinik mit psychologischer und psychosomatischer Anlaufstelle, sowie therapeutische Angebote wie Reiten/Voltigieren, sowie kunst- und ergotherapeutische Angebote sind in wenigen Kilometern Entfernung zu erreichen.
Zur Nutzung steht ein freistehendes Wohnhaus, welches mit 4 Zimmern ausgestattet ist, zzgl. einer Wohnküche und den entsprechenden sanitären Anlagen, zur Verfügung. Der Außenbereich ist durch eine Mauer umfriedet und somit als Schutz für die Klienten:innen erlebbar.
Projekt Schweden
Das Schweden Haus befindet sich im südlichen Teil des Landes. Die Entfernung beträgt 780 km von Breiholz. Die nächstgrößere Stadt mit Krankenhaus, Polizei etc. ist Skövde in ca. 25 km Entfernung.
Das Wohnhaus ist ca. 80 m² groß, verfügt über drei Zimmer, Küche und Bad. Angegliedert ist eine Scheune mit ausgestatteter Werkstatt. Auf dem Grundstück von 2 ha bieten sich vielfältige Möglichkeiten für handwerkliche und sportliche Betätigung an.
Das Gelände wird in Ferienzeiten als Erlebniscamp von den Wohngruppen der Einrichtung gerne genutzt.
Im Schweden-Haus leben i. d. R. 1-2 männliche Kinder oder Jugendliche, die von mindestens einer pädagogischen Fachkraft betreut werden.