Schule und Arbeit in der Lebensgemeinschaft
Über den anderweitigen Unterricht erreichen wir, dass
- schulpflichtige Kinder und Jugendliche, die aufgrund ihres Verhaltens zurzeit vom Besuch der allgemein bildenden Schule ausgeschlossen sind, deren Aufenthaltsdauer in Absprache mit dem Förderzentrum und der zukünftigen Schule festgelegt wird (in der Regel innerhalb von drei bis sechs Monaten). In Absprache mit den jeweiligen Schulen werden bei uns entsprechende Unterrichtsinhalte nach Lehrplan vermittelt. Ziel ist, die Schüler:innen zu befähigen ohne stützende und flankierende Begleitung am Schulunterricht teilzunehmen.
- nicht schulpflichtige Jugendliche und Heranwachsende über eine intensive Vorbereitung die Möglichkeit auf einen externen Schulabschluss erhalten.
Die Anforderungen an die Schüler:innen steigern sich mit der Verweildauer. In der Kleingruppe ist es möglich, die Interessenlage des Einzelnen zu berücksichtigen und dadurch weiter zu motivieren.
Gezielte Hausaufgabenhilfe unterstützt Schüler:innen mit reduziertem Lerntempo: die Unterrichtsinhalte werden noch einmal verdeutlicht und wiederholt, sodass sie in die Lage versetzt werden, diese zu erfassen. Wissenslücken werden aufgearbeitet und durch intensive (Einzel-) Begleitung vertieft. Ist das Lern- und Sozialverhalten verinnerlicht, streben wir den Übergang auf die allgemein bildende Schule in Phasen und in Absprache mit den entsprechenden Fachkräften an.
Der individualisierte und differenzierte Unterricht findet montags bis freitags von 8.00 – 12.00 Uhr durch 3 Lehrtrainer:innen mit maximal 12 Schüler:innen in 2 Klassen statt. Eine weitere sozialpädagogische Fachkraft steht unterstützend zur Seite. Folgender Fächerkanon wird abgedeckt: Deutsch, Mathematik, Englisch, Biologie, Geologie, Geschichte, Werken, Kunst, Musik, Hauswirtschaft, Handarbeit.
Bei vorliegender vehementer Schulverweigerung ist eine kurzfristige (bis zu fünf Tagen) kostenfreie Teilnahme am Arbeitskompetenz-Training (Lernen an einem anderen Ort), zur Motivationsförderung wieder am anderweitigen Unterricht teilzunehmen, möglich.
Welche Förderung zielführend ist und wie viele Stunden sie umfasst, wird in der Hilfeplanung vereinbart.
Der anderweitige Unterricht ist auch teilstationär, d.h. für von außen kommende Schüler:innen möglich. Die entsprechende Leistungsvereinbarung senden wir Ihnen gerne zu.
Die Vorbereitung für das Arbeits- und Berufsleben
Ein Fähigkeitskatalog für die Basisqualifikationen (wie Pünktlichkeit, Auftreten, angemessene Hygiene, sachbezogene Inhalte annehmen) dient als Leitfaden zum individuellen Trainingsprogramm.
Wir halten folgende Arbeitsbereiche vor: Zimmerei mit 250 m² (inkl. Ausbildungsmöglichkeiten), Tischlerei Werkstatt, Gärtnerei, Hausmeisterei, Hauswirtschaft und Küche. Die Arbeitszeiten im Arbeitskompetenz-Training (AKoT) orientieren sich am allgemeinen Arbeitsmarkt oder den Schulregeln „Lernen an einem anderen Ort“. Gegebenenfalls werden die Zeiten den individuellen Bedarfen der Jugendlichen angepasst.
Interne Ziele des Arbeitskompetenz-Trainings sind das regelmäßige Einhalten von Arbeits- und Pausenzeiten, die Entwicklung von Fertigkeiten im angemessenen Umgang mit Materialien und Werkzeugen, die Aneignung von berufsspezifischem Wissen, der angemessene Umgang mit der Kollegschaft und arbeitsanleitenden Personen, die Vermittlung von Erfolgserlebnissen.
Sind die internen Ziele des Arbeitskompetenz-Trainings erreicht, werden Praktika in angrenzende Wirtschaftsbetriebe vermittelt. Dort können sich uns anvertraute Personen für den allgemeinen Arbeitsmarkt empfehlen.
Durch positive Erfahrungen in der Vergangenheit sind verschiedene Kontakte zu Betrieben aufgebaut worden. Die weitergehende Begleitung und Krisenintervention während eines Praktikums findet durch die Lebensgemeinschaft Nordland direkt in den jeweiligen Betrieben statt. Durch die enge Zusammenarbeit und die Präsenz im Betrieb gelingt es, auftauchende Probleme frühzeitig zu erkennen und zu lösen.
Im Sinne unserer sozialräumlichen Orientierung entwickeln wir gemeinsam mit der anvertrauten Person konkrete Ziele und Handlungsschritte.